Das Konzept der Solidarischen Landwirtschaft (SoLawi)

Die Wirtschaftsgemeinschaft legt sich fest, die Landwirtschaft für die kommende Saison, also ein Jahr lang, mit monatlichen Zahlungen komplett zu finanzieren. Sie bekommt im Gegenzug, in wöchentlichen Lieferungen, die Erzeugnisse des Betriebes. Dadurch lastet das betriebliche Risiko nicht einzig auf den Schultern der Landwirte, sondern es ist auf viele Schultern verteilt. So kann sich der Bauer/die Bäuerin darauf konzentrieren, qualitativ hochwertige Lebensmittel entstehen zu lassen, anstatt den Handel zu bedienen, der billige und somit zumeist lediglich optisch hochwertige Produkte verlangt.

Die Mitglieder der Wirtschaftsgemeinschaft können sich darauf verlassen, biologisch erzeugte Lebensmittel aus regionalem, kleinbäuerlichen Anbau zu bekommen. Über einen Wochenbrief informieren wir unsere Verbraucher*innen über die aktuellen Geschehnisse auf dem Hof. Darüber hinaus können die Mitglieder der Wirtschaftsgemeinschaft durch Mitmachaktionen und Jahreskreisfeste die Entstehung ihrer Lebensmittel aktiv miterleben.

Eines unserer Ziele ist, die Lebensmittel vom Marktwert zu entkoppeln. Deshalb darf jedes Mitglied auf der Jahreshauptversammlung frei entscheiden, mit welchem monatlichen Betrag er/sie unser Projekt unterstützt. Im Gegenzug bekommen die Verbraucher*innen, was sie von dem brauchen, dass wir erzeugen können.

Wie wird nun das Konzept der SoLawi bei uns umgesetzt?

Mitgliederversammlung zur Beitragsrunde

Einmal jährlich lädt der Verein und die Hofgemeinschaft die Wirtschaftsgemeinschaft zur Mitgliederversammlung ein. Dort stellen wir den Haushaltsplan vor. Danach wird jedes Mitglied gefragt, wieviele Ernteanteile er/sie benötigt. Unter einem Ernteanteil verstehen wir, was ein erwachsener Mensch isst. Das besteht im Jahresdurchschnitt aus rund 3kg Gemüse pro Woche. Im Sommer gibt es etwa 4kg Gemüse, wovon Wintervorräte angelegt werden sollten. Im Winter gibt es saisonbedingt ca. 2kg Gemüse.

Wenn wir nun wissen, wie viele Ernteanteile benötigt werden, teilen wir die für den Betrieb benötigte Geldsumme durch die Anzahl der erforderlichen Ernteanteile und durch die Anzahl der 12 Monate. Damit haben wir eine Art Richtwert ermittelt, der durchschnittlich je Ernteanteil und Monat notwendig ist, um die Solidarische Landwirtschaft zu ermöglichen. Nach der Verkündigung des Richtwertes schreibt jedes Mitglied der Wirtschaftsgemeinschaft den Betrag auf einen Zettel, den er bzw. sie bereit ist, zu zahlen. Wir sammeln nun die Zettel ein und errechnen die Summe aller gebotenen Beiträge. Wenn der zukünftige Haushalt noch nicht gedeckt ist, gibt es eine erneute Bieterrunde. Wenn der Haushalt gedeckt ist, steht die Finanzierung der Solidarischen Landwirtschaft für das kommende Jahr. Zur Zeit nutzen wir dazu ein elektronisches Verfahren.

Lieferung der Ernteanteile an die Depots

Die Verteilung der Ernteanteile erfolgt in wöchentlichen Lieferungen zu zentralen Sammelstellen (sogenannten Depots), aus denen dann nach Bedarf Lebensmittel zu den festgelegten Zeiten entnommen werden können.

Es gibt mehrere Depots im Bremer Stadtgebiet, in Bremerhaven, im Umland und im ehemaligen Hofladen des Gärtnerhofs in Oldendorf. Eine aktuelle Übersicht findet sich unter dem Menüpunkt Depots.

Jedes Mitglied kann in Absprache mit dem Verein bei sich ein Depot ab einer gewissen Mindestgröße eröffnen! Dafür muss man einfach nur eine Garage, einen Keller oder Ähnliches der Gemeinschaft zur Verfügung stellen.